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Sonderausstellung "Wessen Freund und wessen Helfer? – Die Kölner Polizei im Nationalsozialismus" bis auf Weiteres in der Polizeigeschichtlichen Sammlung Niedersachsen  

 

 

 

 

Am 14. Januar 2002 wurde die Sonderausstellung „Wessen Freund und wessen Helfer? Die Kölner Polizei im Nationalsozialismus“ in der Polizeigeschichtlichen Sammlung Niedersachsen in Hannover eröffnet. Noch bis Ende März wird sie dort zu sehen sein. Bei der Eröffnung sprachen der Direktor des Bildungsinstituts der Polizei Niedersachsen, Redeker, Landespolizeidirektor Wiedemann, der Kölner Polizeipräsident  Steffenhagen, der Historiker Dr. Buhlan und der Leiter der Abteilung Verwaltung der Polizeidirektion Hannover, Dr. Heuer.

1996 initiierten der damalige Kölner Polizeipräsident Jürgen Roters und das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln ein wissenschaftliches Projekt, dessen Ziel die Erforschung schutz- und kriminalpolizeilicher Alltagsarbeit in Köln in der NS-Zeit sein sollte. Die Schirmherrschaft des Projekts übernahm der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, der auch die erforderlichen finanziellen Mittel bereitstellte. Historiker, Polizisten, Journalisten und interessierte Kölner Bürger arbeiteten seitdem zusammen, recherchierten in Archiven, Adressbüchern und zeitgenössischen Presseerzeugnissen und werteten Akten aus, die unter anderem in großer Zahl in den Kellerräumen des Kölner Polizeipräsidiums gefunden wurden.

 

 

Die unter der Leitung des Kölner Historikers Dr. Harald Buhlan konzipierte Ausstellung konfrontiert das in den Medien der NS-Zeit konstruierte Bild der Polizei als „Diener des Volkes“, als „Freund und Helfer“ mit der realen Indienstnahme der Polizei durch die Nationalsozialisten und mit der Tatsache der bereitwilligen Unterstützung des NS-Regimes durch die Polizei.

Als Ausgangspunkt der Ausstellung soll die Historiker und Polizisten verbindende Arbeit der Spurensuche, der Wahrheitsfindung erkennbar sein. Nicht nur in der Theorie können die Besucher die konstruktive Zusammenarbeit beider Gruppen im Kölner Forschungsprojekt nachvollziehen, sondern auch selbständig Akten, Vorschriften und 

Erlasse „erforschen“: Riesige umgefallene Pappkartons und nachempfundene Büroschränke sind in Anlehnung an die Aufbewahrungsorte zahlreicher aufgefundener Akten im Keller des Polizeipräsidiums als begehbare Räume konstruiert.

Sie fordern die Besucher auf, sich immer weiter ins Thema der Ausstellung zu vertiefen und ebenso wie die Projektmitarbeiter Bemerkenswertes, Erstaunliches und Erschreckendes zu entdecken. Dabei steht Köln exemplarisch für viele Städte in Deutschland, in denen die Entwicklung in der Zeit des Nationalsozialismus in gleicher Weise verlaufen ist. Die Ausstellung gibt hoffentlich einen Impuls, um sich in Hannover und Niedersachsen ähnlich intensiv mit der Polizeigeschichte zwischen 1933 und 1945 auseinander  zu setzen.

Die zum Bildungsinstitut der Polizei gehörende Polizeigeschichtliche Sammlung Niedersachsen (Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover) ist geöffnet dienstags von 9.00 -16.00 Uhr, donnerstags von 9.00 -18.00 Uhr sowie nach besonderer Vereinbarung (Tel. 0511/1235629-0). Der Eintritt ist frei.

 

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